Für eine langfristige und gelungene Integration bietet der Sport sehr viele weitreichende individuelle Chancen und soziale Möglichkeiten. In einer Einwanderungsstadt wie München ist der Sport besonders gefordert, seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden. Sport bietet für Menschen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen große Potentiale der Begegnung, der Gesundheitsvorsorge und der Erlangung sozialer Anerkennung. Sport spricht mehrere Milionen Menschen an und hat große Chance, die Gesellschaft stärker zusammenzuführen. Aus diesem Grund müssen die Integrationskonzepte auf Bundes- und Kommunalebene die Potenziale des organisierten Sports für die Integration noch stärker berücksichtigen und nutzen. Integration müsste für alle Sportvereine eine ganz große soziale Aufgabe sein. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat sich seit 1989 dieser Aufgabe gestellt und seine Erfahrung und sein Wissen in dem Programm „Integration durch Sport“ gebündelt. Dies ist ein bundesweites und in der Umsetzung an die Landessportverbände und örtlichen Sportvereine eigenverantwortlich angegliedert.
Das zentrale Ziel des Programms ist die Integration der Zuwanderer in die Aufnahmegesellschaft und in den organisierten Sport.
Im Einzelnen verfolgt das Programm folgende Ziele:
- Interkulturelle Erfahrungen und Austausch fördern,
- Gegenseitige Anerkennung forcieren,
- Verständnis zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft anregen,
- Selbstbestätigung und persönliche Erfolge verschaffen,
- Gruppenerfolge und positive Gruppenerlebnisse anregen,
- Erlernen und Akzeptieren vorhandener Spielregeln,
- Sprachbarrieren abbauen,
- Gewaltprävention,
- Identifikation mit der neuen Heimat.
Im Nationalen Integrationsplan spielt der Sport eine zentrale Rolle. Seine Wirkung wird als Integrationsmotor bezeichnet. Der Bund wird in den nächsten Jahren die Anstrengungen des organisierten Sports zur interkulturellen Öffnung durch seine Öffentlichkeitskampagne Forum Integration. Wir machen mit aktiv unterstützen.
Die Landeshauptstadt München hat mit richtigen Maßnahmen auf die positiven Signale des Nationalen Integrationspreises reagiert. Erstmalig schrieb das Schulreferat-Sportamt einen stadtweiten Wettbewerb aus, der das Anliegen der „Integration durch Sport“ in besonderem Maße fördern soll. Aufgerufen sind dabei alle Schulen, Sportvereine und Sportorganisationen, spezielle Aktionen und Projekte zur Integration zu entwickeln und umzusetzen. Genauso richtig und wichtig sind die geplanten Fortbildungsseminare des BLSV, der Münchner Sportjugend und des Sportamtes zur Stärkung der interkulturellen Kompetenzen in den Münchner Sportvereinen. Eine besondere Bedeutung wird in diesem Rahmen auf die Gewinnung und Ausbildung der Übüngsleiterinnen mit Migrationshintergrund zukommen.